Die Kreisgrabenanlagen im Landschaftspark
Kreisgrabenanlagen – Die Spuren riesiger Erdwerke liegen im Boden des Weinviertels verborgen
Erst die Luftbildarchäologie und modernste geophysikalische Messgeräte ermöglichten einen Blick auf die „Kreisgrabenanlagen“, jene monumentalen Bauwerke aus der mittleren Jungsteinzeit (4.900-4.500 v. Ch.). Von diesen Kreisgrabenanlagen sind mittlerweile 120 in Mitteleuropa bekannt, allein 40 davon befinden sich in Niederösterreich, was uns als „Kreisgrabenland“ ausgezeichnet!
Seit der Landesausstellung 2005 sind im Schmidatal der dreifache Kreisgraben in Glaubendorf – Gemeinde Heldenberg, und die beiden zweifachen Kreisgräben von Pranhartsberg – Gemeinde Sitzendorf – bekannt. Die erforschten und vermessenen Kreisgrabenanlagen sind leicht zu finden, da sie beschildert sind.
Auf Schautafeln informieren Texte und Bilder über den vorhandenen Wissens- und Forschungsstand. Weitere gut gekennzeichnete Anlagen in der Region befinden sich in Puch – Gemeinde Hollabrunn, Porrau – Gemeinde Göllersdorf, Immendorf – Gemeinde Wullersdorf, Mühlbach – Gemeinde Hohenwarth, Steinabrunn – Gemeinde Großmugl.
Erkunden Sie in ausgedehnten Spaziergängen die 6800 Jahre alten Kreisgräben
Sie sind die ältesten Monumentalbauten Europas! Ihre Geschichte, ihre Lage im Gelände und ihre Deutung versprechen einen interessanten Ausflug in die Urgeschichte.
Der dreifache Kreisgraben Glaubendorf 2, in nächster Nähe zum Heldenberg, ist mit beeindruckenden 109 Metern Durchmesser einer der größten, bekannten Anlagen in Europa. Drei mächtige, konzentrisch in Kreisform ausgehobene Gräben mit fünf erhaltenen Erdbrücken als Zugänge lassen heutige Wissenschaftler über die schon damals vorhandene Präzision der Arbeit staunen. Von einem exakten Mittelpunkt aus wurde dieses Erdwerk in Form von 4-6 Meter breiten Gräben angelegt!
Mit dem „Tor zum Neolithikum“ der Künstlerin Prof. Irena Racek ist der zweifache Kreisgraben in Puch gekennzeichnet. Durch dieses mächtige Holz-Erde-Tor kann der Besucher seine Reise zurück in die Jungsteinzeit am Fuße der Kalten Stube antreten. In beiden Orten, in Glaubendorf wie auch in Puch bemühen sich die Grundbesitzer um die Pflege dieser 7000 Jahre alten Anlagen und machen mit unterschiedlichem Bewuchs über den Gräben die Monumentalbauten auf ihren Feldern sichtbar.
Warum einfache Bauern aus der mittleren Jungsteinzeit schon 2000 Jahre vor den Ägyptern so tiefe Gräben ausgehoben und insgesamt so mächtige Anlagen mit Palisaden aufgestellt haben, ist nicht eindeutig geklärt. Die jüngste Forschung tendiert zu Festplätzen mit Kalenderfunktion, die sich am Sternenhimmel orientierten. Mit einer Reise in die Jungsteinzeit kann jeder Besucher für sich selbst dieses Rätsel erforschen/lösen.
Literatur zu den Kreisgräben liegt im Shop am Heldenberg auf.
Führung nach telefonischer Reservierung:
bei G. Hasenhündl unter Tel.: +43/676/6042048 oder e-mail: g.hasenhuendl@gmx.at
Teilnehmer mind. 10 Personen
Dauer ca. 2 Stunden ab Heldenberg
Kosten € 4,50 pro Person bei Gruppen von 10-19 Personen; € 3,50 pro Person bei Gruppen ab 20 Personen
Eine erweiterte Führung zu der Kreisgrabenanlage von Immendorf ist auf Anfrage möglich (Venus v. Immendorf).
Zusätzliche Dauer 1 Stunde und € 2,00 zusätzliche Führungskosten pro Person.
Infobox
INFORMATION:
Landschaftspark Schmidatal Manhartsberg
Tourismus- und Regionalentwicklungsverein
A-3714 Sitzendorf, Hauptplatz 20
Tel.: +43/2959/2203 – 30
E-mail: info@schmidatal.at
Web: www.schmidatal.at